Schon einige Tage vor dem Festival wurde klar, dass sich der Sommer - nach einem durchweg miserablen August - noch einmal zurückmelden würde. Am Festivalfreitag sollte nun, wie vorhergesagt, die Sonne vom Himmel scheinen, was die Camper dazu veranlasste, schon am frühen Morgen nach Obererbach zu pilgern und unseren neuen Campingplatz 2.0 gebührend einzuweihen. Direkt an unserem Erbach gelegen, entstand in Windeseile eine kleine Zeltstadt, welche später rund 250 Zelte und somit stolze 600 Einwohner fasste. Ein neuer Rekord! Alsbald musste sogar eine zweite, neue Wiese zum Campen freigegeben werden.
Als erster Act eröffneten Stereoview den Festivalfreitag mit deutschsprachigem Rock. Die Jungs aus Betzdorf überzeugten durch gut durchdachte und teils sehr aufwändige musikalische Parts. Hier herrscht Potential, es ganz nach oben zu schaffen.
Zweiter Act am Freitag war die Spaßtruppe Buffet Of Fate. In lustige Kostüme gehüllt und mit einer ordentlichen Portion Humor auf der Zunge konnten die Mainzer ihr Publikum schnell von sich überzeugen. Die auch als BOFENGERS bekannten Freizeitsuperhelden vom „Planeten Porno“ machen einfach nur Spaß! Ernsthaftigkeit sucht man hier vergebens, aber das ist es, was die Jungs ausmacht.
Nun sollte sich ein Senkrechtstarter auf der Bühne einfinden: Mit neuem Album im Gepäck standen am frühen Abend keine Geringeren als Any Given Day auf der Bühne. Mächtig, laut und mit einer ordentlichen Portion Druck ging es nun eine Dreiviertelstunde zur Sache. Die Band um Frontmann Denis überzeugte wie gewohnt mit einer energiegeladenen Liveshow. Hut ab!
Zum vierten Mal erteilten uns Destination Anywhere die Ehre. Mal wieder wurde ein Feuerwerk der guten Laune gezündet. Pogo, Tanz und Mitsingen war angesagt. Die Zuschauer wurden förmlich mitgerissen und kein Tanzbein stand still.
Eigentlich sollten im Anschluss Atlas Losing Grip auf der Bühne stehen. Leider musste die Band zwei Wochen vor dem Festival aufgrund einer Stimmband-OP des Sängers den Auftritt auf dem Pell-Mell-Festival absagen. Jedoch war es uns bereits vier Tage danach möglich, einen neuen Act zu bestätigen: Napoleon aus UK konnten verpflichtet werden. Schnell war klar, dass dies ein mehr als würdiger Ersatz war. Druckvoll, schnell und musikalisch anspruchsvoll zeigten die jungen Engländer, was in ihnen steckt. Auf der Insel bereits voll etabliert, werden sie den Rest von Europa sicher ebenfalls im Sturm erobern!
Als das Licht zu Beginn des Intros die Bühne in einen grünen Käfig verwandelte, war klar, was jetzt passieren sollte. Mr. Irish Bastard enterten die Bühne des Pell-Mell und konnten ganz schnell jeden auf eine ir(d)ische Reise durch Bars und Pubs mitnehmen. Es wurde laut mitgesungen und das ein oder andere frisch Gezapfte gen Nachthimmel gereckt. MIB konnten vollends überzeugen und lieferten eine gewaltige Liveperformance ab. Chapeau!
Mit ein wenig Verzögerung standen dann die Headliner des Festivalfreitags auf der Bühne. Laut und mit einer Energie, die Ihresgleichen sucht, wurde ein Donnerwetter von der Bühne geschmettert, welches jeden in seinen Bann zog. Bässe, die die Brust vibrieren ließen, Shouts sowie cleane Gesänge waren nun Programm. Betraying The Martyrs stellten eindrucksvoll unter Beweis, wieso sie zu Europas Metalcore-Elite gehören.
Der Festivalsamstag zeigte sich zu Beginn von seiner besten Seite. Die Temperaturen kletterten auf „gerade noch erträgliche“ 26 Grad. Der Sommer war also tatsächlich zurück - wenn auch nur für ein paar Stunden.
Den Anfang machte das Duo Johanna und Fabio. Sanfte Akustiktöne streichelten sanft jeden, der bereits zur frühen Stunde das Festivalgelände aufsuchte. Geschundene Ohren konnten sich bei einem kühlen Blonden gebührend erholen.
Schon gleich danach gaben sich VMZT die Ehre. Unsere Lokalhelden waren - wie gewohnt - gut gelaunt und mit Humor bestückt unterwegs. Wir werden einfach nicht müde, den Punkrocktönen der „alten Schule“ zu lauschen. Vielen Dank, VMZT, für die vielen tollen Auftritte bei uns. Wir sehen uns bestimmt wieder.
Nun war es soweit. Die „Hell on Earth“ Tour sollte ihrem Namen alle Ehre machen. Nacheinander gaben sich Pay No Respect, War Of Ages und The Acacia Strain die Klinke in die Hand. Energiegeladen, druckvoll und einfach noch nicht müde vom Touren wurde eine gelungene Liveshow der drei Bands routiniert abgeliefert. Leider waren wohl zu solch früher Stunde noch nicht alle wach und auf dem Festivalgelände. Schade…
Einen musikalischen Switch läuteten die Trierer Jungs von The Bandgeek Mafia ein. Mit Punk-Ska mit Gütesiegel konnten sie nun auch dem einsetzenden „Sommerregen“ entgegenwirken und die Fläche vor der Bühne gut füllen. Alle hatten sichtlich Spaß. Es wurde wieder getanzt und ordentlich mitgefeiert.
Eine kleine Sensation sollte sich nun anreihen. Le Fly aus dem schönen Hamburg wussten auch die Metalfans mit ihrer „St. Pauli Tanzmusik“ zu begeistern. Auf der Bühne passte man sich outfitmäßig an und lieferte musikalisch eine Show ab, die Ihresgleichen sucht. Eindrucksvoll auch die Gabe der Hamburger, jene mitzureißen, die vielleicht nicht auf ihre Musik stehen. PARTY, gute Laune und Mitspringen und -singen war nun angesagt. Einfach phänomenal! Gänsehaut! DANKE!
Im Anschluss konnten Shadows Fall zeigen, warum sie überall auf der Welt solche Erfolge feiern. Technische Versiertheit und viel Erfahrung machen sich nach fast 20 Jahren Musikgeschichte einfach bemerkbar. Eine richtig gute Show!
Unearth hieß der Headliner des Samstagabends. Von der ersten Sekunde an war klar, was nun Sache ist. Ein zuerst verhaltenes Publikum konnte schnell mitgerissen und in einen ordentlichen Pit verwandelt werden. Unearth lieferten eine technisch einwandfreie Performance ab. Der Druck und die Energie, welche versprüht wurde, machten ihren Auftritt auf dem Pell-Mell Festival zu einem krönenden Abschluss der hiesigen Festivalsaison.
Das Wichtigste kommt aber wie immer zum Schluss:
Wir, das Pell-Mell-Team 2014, können auf einen reibungslosen Ablauf des Festivals zurückblicken. Dies allein liegt nicht nur an einem Team, welches zunehmend zusammenwächst und nach neun Jahren einfach immer besser zusammen funktioniert, sondern natürlich auch an unseren ehrenamtlichen Helfern, ohne die ein Festival in dieser Größenordnung nicht zu bewerkstelligen wäre. VIELEN VIELEN DANK!
Auch möchten wir uns bei unseren Sponsoren bedanken, die uns finanziell unter die Arme greifen und ebenfalls zum Gelingen beitragen.
Ein großes Dankeschön geht raus an alle Bands, welche dieses Jahr alles gegeben haben, um die Besucher glücklich zu machen und zufrieden zu stellen – DANKE, ihr wart super!
Zu guter Letzt: Danke an Euch! Ihr wart ein grandioses Publikum, ohne das sich der ganze Aufwand ja gar nicht lohnen würde. Vielen, vielen Dank! Auch ihr wart spitze!
Bilder und Aftermovie folgen so bald wie möglich!
Leider hat die Medaille aber auch eine Kehrseite: Wie ihr sicher schon aus der Presse erfahren habt, wurde das Pell-Mell-Festival 2014 nicht ganz so gut besucht, wie wir als Veranstalter es uns gewünscht haben.
Traditionell entscheidet das Team nach jedem Festival erneut, ob es eine Neuauflage geben soll. Wenn sich die Wogen also etwas geglättet haben und wir uns zusammengesetzt haben, erfahrt ihr, ob es 2015 ein weiteres Pell-Mell Festival geben wird. Für dieses Jahr lässt sich zusammenfassen: es war ein super Festival und wir selbst hatten eine Menge Spaß!
Danke dafür! Euer Pell-Mell Team |